Das Asphaltkunstprojekt am Rümelinsplatz in Basel
Eine kleine Geschichte mit tiefer Botschaft, auf die wir stolz sind
Der Rümelinsplatz – die Lebensader des alten Basels
Ins Jahr 1362, so weit reicht die Geschichte der Rümelinsmühle und des Rümelinsplatz zurück. Die Mühle lag wie viele entlang eines Gewerbekanals, der von der Birsig abgezweigt wurde und war für die Getreideversorgung Basels verantwortlich. Sie war die einzige, die sich innerhalb der Stadtmauern befand. Der Rümelinsplatz und seine Mühle waren die Lebensader des alten Basels und ein wichtiger wirtschaftlicher und sozialer Treffpunkt.
Heute erinnert der Rümelinsplatz an die historische Bedeutung der Mühle, auch wenn diese und der Rümelinbach aus dem Stadtbild verschwunden sind. Der Kanal ist seit langer Zeit zugeschüttet und zahlreiche Geschäfte und Wohnhäuser zieren nun das Bild. Trotzdem blieb die Geschichte des Müllers Rümelin erhalten.
Diese Vorgeschichte und ihre Bedeutung in der Geschichte Basels waren das Leitbild für eines des grössten Asphaltkunstprojektes Europas, designt von Sarah Dietrich und umgesetzt durch die Auszubildenden von Maler Zenhäusern
Bildrechte = bossart-films
Europas grösstes Asphaltgemälde in Basel
Im zweiten Quartal 2025 wird der Kanton Basel-Stadt die Totalsanierung rund um den Rümelinsplatz beginnen. Der Rümelinsplatz soll »zu einem lebendigen und einladenden Teil der Grossbasler Altstadt werden, wo sich Menschen gerne treffen, aufhalten, einkaufen, wohnen, arbeiten und verpflegen« – so das Tiefbauamt Basel-Stadt.
Ein schöner Schritt, der für die Anwohnenden, Restaurants und Geschäfte in der Zeit der Bauarbeiten trotz allem eine Belastung darstellen wird.
Leidenschaft den Umständen zum Trotz
Das sah auch der Verein Instandlebung Rümelinsplatz (VIBR) so und startete ein Projekt mit zunächst unüberwindbaren Hürden, um die Erinnerung an einen lebenswerten Platz in der Altstadt Basels bis zum Baustart noch einmal aufleben zu lassen.
»Wir wollten den umliegenden Geschäften und Restaurants sowie den Anwohner: innen etwas Gutes tun und den Platz bis zur Bauzeit stärker frequentieren. Je mehr Menschen den Platz besuchen, desto mehr Umsätze können die umliegenden Lokalitäten verbuchen und auch die Anwohner: innen erfreuen sich bis dahin an einem lebensfrohen Gemälde«, so Susann Ziegler, unsere Kooperationspartnerin des Projekts am Rümelinsplatz und Vorstandssmitglied im VIBR.
Leichte Daueranspannung und herausragend junge Künstler: innen
Neun Monate wurde um die Bewilligung verhandelt und intensiv mit verschiedenen Ämtern, Polizei, Partnern und der Stadt gesprochen. Zur selben Zeit wurde mit der Schule für Gestaltung Basel ein Wettbewerb veranstaltet, in dem die Schülerinnen und Schüler Gelegenheit bekamen, ihr Können zu zeigen. Aus zunächst 18 Projekten sind 6 Projekte in 3er-Gruppen entstanden und anschließend wurde in einer Jury aus 6 Personen aus allen Lagern das Konzept der Gruppe um Sarah als Sieger auserkoren.
Die Kriterien für das fertig eingereichte Kunstprojekt, (Bezug zum Ort, Historie und die Sichtbarkeit) und einige Kompromisse, wie die Auslassung von Randsteinen und die Berücksichtigung von Veloparkplätzen. Veränderungen am Konzept wegen wichtigen Markierungen und selbstverständlich Streifen für Sehbehinderte resultierten im Dezember 2023 in einer finalen Genehmigung seitens der Allmendverwaltung Basel-Stadt.
Durch persönliche Erfahrungen seitens Frau Ziegler fragte sie uns um die geschätzten Preise der Farbe und des Arbeitsaufwandes an. Als Malerfirma wussten wir, dass Bodenbemalungen in der Schweiz normalerweise nicht erlaubt sind, trotzdem war Oliver begeistert von dieser Idee und sah eine einmalige Gelegenheit, unseren Auszubildenden etwas ganz Besonderes zu ermöglichen und wollte das Projekt vollends unterstützen.
In 10 Tagen geht’s los, Einsatzort Rümelinsplatz!
»Das wäre perfekt für ein Lehrlingsprojekt!« So klang es in unserer Malerwerkstatt in Basel, als Oliver die Zusammenarbeit mit dem Verein verkündet. Handwerksbetriebe sollten sowas nutzen und Gelegenheiten bieten, dem Nachwuchs besondere Erfahrungen mit auf den Weg zu geben.
Darum haben wir unsere Lehrlinge für dieses Projekt zur Verfügung gestellt.
»Unsere Auszubildenden sollen mehr lernen als nur reine Schule. Das Malerhandwerk, nein Handwerksberufe allgemein sollen attraktiver werden«, engagierte sich vor allem unser Geschäftsführer in den Gesprächen mit dem Verein.
Farbe für 2700 m2 asphaltierte Leinwand
1,2 Tonnen Farbe und jede Menge Utensilien aufzutreiben war keine leichte Aufgabe, aber als ein in Basel verwurzelter Malerbetrieb haben wir die Herausforderung für den Rümelinsplatz gerne angenommen!
Dankbar für die Unterstützung konnten wir mir MAPEI und SABAG zwei unserer zuverlässigen Lieferanten als Hauptsponsoren gewinnen! Beide Unternehmen erwiesen besonders dem VIBR und allen Beteiligten einen Ehrendienst für das Übernehmen der Materialkosten in Sachen Farbe.
Generationenübergreifendes Miteinander und Zusammenhalt am Rümelinsplatz
Eine hochengagierte junge Künstlerin mit präzisem Vorgehen und viel Liebe fürs Projekt. Angehende Künstler: innen sowie Maler: innen seitens unserer Firma und Auszubildende weitere Unternehmen wie eine angehende Geomatikerin des Vermessungsbüros Gruner arbeiteten mit erfahrenen Bauleitern und Malern der alten Schule Hand in Hand.
Susann Ziegler und weitere Beteiligte schwärmen: »Die Entwicklung der Lehrlinge mit anzusehen, das war ganz besonders spannend. Auch das generationenübergreifende Miteinander und voneinander lernen auf beiden Seiten.« Viele der Azubis waren anfangs skeptisch und etwas unsicher, schnell aber immer engagierter. Das Wetter war diesem Projekt leider nicht so wohl gesonnen. Viele Regentage und wenig Trockenheit, da kann man nicht malen und kaum korrekte Messpunkte skizzieren.
Das pünktliche Ende stand auf der Kippe.
Doch Probleme lösen wir gemeinsam
Die Bemühungen von Frau Ziegler, persönliche Gespräche mit den Ansässigen zu suchen, trugen ihre Früchte. Die Inhaber des ehemaligen Hotels Basel liessen die riesige Markise ausfahren, um einen Teil der Straße vor Regen zu schützen.
Diese Hilfe wurde belohnt, ganze 3 Tage konnte unser Team aufholen.
Mehr als nur ein Kunstprojekt
Das Asphaltgemälde am Rümelinsplatz ist mehr als eine Referenz, es ist eine kleine Geschichte über die Möglichkeiten für Interessierte an einer Ausbildung im Handwerk. Ebenfalls ist ein inspirierendes Projekt für Menschen, die sich der Kunst widmen möchten und auf die Chance hoffen, sich zu beweisen. Und natürlich über einen Verein, der gemeinsam mit regionalen Unternehmen und weiterführenden Schulen mehr Farbe in das Leben am Rümelinsplatz bringt.
Wir hoffen, dass Ihnen diese kleine Geschichte gefällt und Sie inspiriert, in Zeiten wie diesen miteinander mehr füreinander zu tun. Ebenfalls würden wir uns freuen, wenn Sie diesen Bericht mit den Menschen teilen und so verbreiten.
Miteinander und füreinander
Das Projekt wurde früh bei den 58 Mitgliedern im Verein, davon 11 Hausbesitzern und 40 Geschäften publiziert. Das Vermessungsbüro erklärte sich bereit, kostenfrei mitzuwirken und alle Messpunkte zu setzen.
12 Menschen am Rümelinsplatz spendeten etwas und ebenfalls die Baufirma tat etwas, mitsamt weiterer SponsorInnen und der grossen Beteiligung des Stadtbelebungsfonds der Stadt Basel aus dem dafür vorgesehenen Topf kamen die budgetierten 200‘000 CHF zusammen.
Dank dieses Miteinanders der vielen erwähnten Beteiligten resultierte dieser riesige Erfolg im Rahmen des Budgets.
Inspiriert und bereit, etwas Besonderes zu schaffen?
Teilen Sie uns Ihre Wünsche mit!
Maler Zenhäusern – engagiert für Basel und Umgebung
Kundenzufriedenheit resultiert Engagement und umgekehrt, und davon hat unser Team reichlich.
Dieser kleine Artikel gilt auch als Dankeschön an unsere Auszubildenden, die Projektbeteiligten und unsere Kunden.
Anerkennung möchten wir auch an den VIBR und Frau Susann Ziegler geben, die sich für etwas ganz Besonderes eingesetzt haben.
Wir hoffen auf weitere spannende Projekte und machen Basel und die Umgebung weiterhin bunter.